Die Mehrsprachigkeit und föderalistische Prägung der Schweiz hat zu einer stark ausdifferenzierten Medienlandschaft geführt. Der Medienmonitor Schweiz vergleicht auch im Jahr 2022 gattungsspezifische Muster von Meinungsmacht in der Schweiz, in drei Sprachregionen und 14 lokal-regionalen Medienräumen.
Die Menschen in der Schweiz nutzen viele verschiedene Medienangebote, die unterschiedliche und teilweise mehrere Verbreitungskanäle bedienen. Printmedien werden z.B. häufig Online genutzt und auch TV- oder Radio-Sender unterhalten Newsportale im Internet. Viele relevante Informationen finden die Nutzer zudem in den Medien der eigenen Wohn- bzw. Sprachregion. So haben sich je nach Medienmarkt charakteristische Nutzungsgewohnheiten und Vorlieben ausgeprägt.
In der Folge visualisiert der Medienmonitor Schweiz den Anteilder Mediengattungen bzw. Verbreitungskanäle TV, Radio, Print und Online (ohne Social Media) an der Meinungsmacht in 18 geografischen Räumen. Klicken Sie in die Schweizer Karte, um einen der 14 Medienräume auszuwählen.
Wenn Sie noch mehr über die Medienräume erfahren wollen - bspw. zur regionalen Meinungsmacht von Medienmarken oder Medienkonzernen - können Sie unten zu jedem Medienraum ein vertiefendes Factsheet herunterladen, ein Archiv mit sämtlichen Factsheets finden sie hier.
Ganze Schweiz: Online mitgrösster Meinungsmacht (29%), vor TV (23%), Radio (18%), Social Media (16%) und Print (14%)
Deutsche Schweiz: Online mit grösster Meinungsmacht (31%), dahinter TV (22%), Radio (18%), Print (15%) und Social Media (14%)
Französische Schweiz: TV (24%) führend vor der neuen Nummer zwei Social Media(23%), Online (22%), Radio (18%) und Print (13%)
Italienische Schweiz: TV (25%) vor Online (24%), Radio (19%), Social Media (18%) und Print (14%)
Grosse sprachregionale Unterschiede für Online mit Differenz von 9% und Social Media auch mit Differenz von 9% zwischen Französischer und Deutscher Schweiz
Eher geringe Unterschiede für Radio und Print: Meinungsmacht-Anteile zwischen 18% und 19% bzw. 13% und 14%
Online ist in 9 von 14 Medienräumen die stärkste Gattung
TV ist in Genève, Vaud/Fribourg/Valais, Arc Jurassien, Ticino und Zürich Nordostst im Gattungsvergleich vorne
TV: erreicht in Genève, Zürich Nordost und Zürich Nordwest26% Meinungsmacht, vor Arc Jurassien und Ticino (je 25%); geringste TV-Meinungsmacht in St. Gallen (19%) und Zürich/See (16%)
Radio: führend in Graubünden (22%), dahinter Arc Jurassien, Zürich Nordost, Zentralschweiz und Hochalpen (je 20%); geringste Radio-Meinungsmacht in Zürich Nordwest und Basel (je 17%) und Genève (15%)
Print: am stärksten in Zentralschweiz (17%) und St. Gallen (16%); geringster Einfluss von Print in Genève (11%)
Online in Zürich/See(34%) mit grössten Vorteilen vor Basel und Mittelland (je 31%); Arc Jurassien (19%) mit deutlich tiefste Online-Meinungsmacht
Social Media: erreicht in Genève 25%, dahinter Vaud/Fribourg/Valais mit 23%; geringste Social Media-Meinungsmacht in Mittelland und Zentralschweiz (je 13%)
Methodische Anmerkungen
Meinungsmacht wird aus zwei Faktoren gebildet: Erstens die qualitative Markenleistung (Bewertung von Medienmarken durch ihre Nutzer, ermittelt in einer Bevölkerungsbefragung) und zweitens die quantitative Marktmacht (Kontaktleistungen von Medienmarken, ermittelt durch Sekundäranalyse der Schweizer Währungsstudien für TV, Radio und Print bzw. eigenen Hochrechnungen für Social Media und Online).
Befunde auf Gattungsebene kumulieren die täglichen Kontaktleistungen der Medienmarken im entsprechenden Verbreitungskanal. Die so ermittelte Gattungs-Kontaktsumme wird als prozentualer Anteil des Brutto-Kontaktuniversums ausgewiesen (= Summe der Kontaktleistungen aller Verbreitungskanäle der im betreffenden Raum untersuchten Medienmarken). Die Marktmacht von "Online" unter Deutschschweizer Frauen umfasst demnach die Summe aller Online-Kontakte in der betreffenden Teilzielgruppe (z.B. auf watson.ch oder tagesanzeiger.ch), anteilig zum Universum aller Kontakte von Deutschschweizer Frauen aus sämtlichen Gattungen (TV, Radio, Print, Social Media und Online).
Einen ausführlichen Studienbeschrieb mit dem angewandten Modell für Meinungsmacht und den methodischen Eckdaten aller Erhebungsmodule finden Sie hier.